Infografik: Operationen zur Gewichtsabnahme im Vergleich
Magenoperationen: Welche ist die beste für Sie?
Die Vielfalt der bariatrischen Operationen wirkt oft verwirrend, deshalb ist es nützlich Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Operationen zu wissen, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Die wichtigsten Operationen, die weltweit durchgeführt werden, sind Roux-en-Y-Magenbypass, Magenband und Magenverkleinerung.
Operations- und Klinikaufenthaltsdauer
Der erste Unterschied liegt in OP-Dauer: Während der Magenbypass ca. 1 St. 30 Min. dauert, braucht man 40 Min. für eine Magenband-OP und 2 St. für eine Magenverkleinerung. Auch der Klinikaufenthalt ist etwas unterschiedlich. Normalerweise empfiehlt man einem Patienten 2 Tage nach der Magenbypass-OP in der Klinik zu bleiben, 1 Tag gilt für Magenband und 3 Tage für Magenverkleinerung. Zu beachten ist allerdings, dass die OP- und Klinikaufenthaltsdauer aufgrund einer Reihe von Gründen, wie z. B. Klinikpolitik oder Haltung des Chirurgen,variieren können.
Vorteile und Nachteile
- Nach einem Magenbypass verliert man mehr Gewicht als nach einer Magenband-OP.
- Magenbypass ist der am häufigsten durchgeführte und am besten erforschte bariatrische Eingriff.
- Magenband ist hingegen eine reversible und am wenigsten invasive OP, die Genesung ist also schneller.
- Einer der größten Vorteile der Magenverkleinerung ist, dass der Verdauungstrakt nicht verändert wird, daher gibt es kein Risiko einer Unterernährung oder eines Dumping-Syndroms.
- Bariatrische Chirurgie hat hervorragende Ergebnisse nicht nur bei der Bekämpfung von Gewichtsproblemen aufgewiesen: Sie kann auch einen schweren Gesundheitszustand verbessern oder sogar auflösen. Eine aktuelle Studie zeigt Auflösung des Diabetes Typ II bei 84 % der Patienten nach einer Magenbypass-OP, 48 % nach einer Magenband-OP und 72 % nach einer Magenverkleinerung.
- Auch Bluthochdruck wird gemildert oder sogar aufgelöst (in 75 % der Fälle nach Magenbypass, in 55 % und 48 % jeweils nach Magenband-OP und Magenverkleinerung). Nach allen drei Operationen verbessern sich auch Schlafapnoe, Asthma, Arthritis und Reflux.
- Wie bei jedem chirurgischen Eingriff sind eine Reihe von möglichen Nachteilen und Komplikationen nicht auszuschließen. Bei der Magenbypass-OPgibt es Risiken der unzureichenden Ernährung, des Dumping-Syndroms und der Anastomoseninsuffizienz.
- Andererseits ist der Gewichtsverlust nach einer Magenband-OP am geringsten.
- Es besteht auch ein Risiko, dass das Band nach oben oder unten verschieben wird, sowie ein Bedarf für ständige Bandanpassung.
- Nach einer Magenverkleinerung ist manchmal eine Nachoperation nötig, denn es ein Risiko besteht, dass die Klammernaht undicht wird. Darüber hinaus sind die Langzeitergebnisse der OP weniger utntersucht, denn dieses Verfahren ist relativ neu.
Wer ist für eine Magen-OP geeignet?
Normalerweise ist man für eine Magen-OPgeeignet, wenn man BMI von wenigstens 35 hat. Wenn man aber auch unter Diabetes Typ II leidet, gilt BMI von 30 als Grenze für eine OP. Im Allgemeinen ist ein bariatrischer Eingriff dann möglich, wenn der adipöse Patient begleitende Erkrankungen hat, die negativ auf seine Gesundheit auswirken. Weitere Voraussetzungen sind ein guter psychischer Zustand und erfolglose Versuche, Gewicht durch konservative Methoden zu verlieren.
Wieviel nimmt man eigentlich ab?
Nach einer Magenbypass-OPverliert man in 6 Monate rund um 54%, in 1 Jahr – 72%, in 2 Jahren – 75% und in 3 Jahren – 72 % vorherigen Gewichts. Nach Magenband-OP und Magenverkleinerung jeweils 35%, 45%, 56% und 58% sowie 46%, 56%, 68% und 75%.
Adipositas ist ein wachsendes Problem weltweit. In den letzten Jahren wurde in Deutschland 15%, in Österreich 13% und in die Schweiz 8% der Bevölkerung als fettleibig bezeichnet. In Deutschland wird ca. 0.5 bariatrischer Eingriff pro 10.000 Einwohner durchgeführt, während in Österreich dieser Anteil 3 und in der Schweiz 4 Eingriffe reicht. Die statistischen Daten des deutschen Online-Portals Statista zeigen, dass die am meisten durchgeführte Magen-OP in Deutschland im Jahr 2011 Magenbypass war. Das beträgt 46 % aller Operationen. Magenverkleinerung lag bei 43 %. In Österreich und in der Schweiz bilden die Magenband-OPs jeweils 64 und 75%.
Bevor Sie sich für eine Magen-OP entscheiden, sollten Sie sich natürlich von Ihrem Arzt beraten lassen und eine Entscheidung erst nach sorgfältigen Untersuchungen treffen.
