Schlauchmagen-OP: Vor- und Nachteile*

Wählen Sie das Thema:

• Mit weniger Essen satt werden
• Weniger invasiv
• Kein Risiko eines Dumping-Syndroms
• Kein Einführen von Fremdkörpern
• Irreversibel
• Magen kann gedehnt werden
• Weitere Komplikationen

Schlauchmagen-Operationen sind Gewichtsreduktions-Prozeduren bei denen der Magen verkleinert und in eine Schlauch-ähnliche Form gebracht wird. Dadurch, dass der Magen kleiner wird, ist der Patient mit kleineren Nahrungsportionen zufrieden, nimmt weniger Kalorien auf und verliert dadurch an Gewicht. Wie alle anderen chirurgischen Verfahren, haben Magenschläuche Vor- und Nachteile und müssen daher sorgfältig bedacht werden.

Vorteile einer Schlauchmagen-OP

Sättigungsgefühl mit kleineren Nahrungsportionen

Der Hauptvorteil dieser Prozedur ist, dass es mit einem Magenschlauch einfacher ist, mit kleineren Nahrungsportionen satt zu werden. Das hat zwei Gründe. Erstens, da der Chirurg den Magen verkleinert, verringert sich auch die Menge der Hormone und anderen Biochemikalien, die eine Rolle beim Sättigungsgefühl spielen. Zweitens fühlen sich einige Menschen erst dann satt, nachdem ihr Magen physikalisch voll ist. Mit einem Magenschlauch ist der zu füllende Platz weitaus kleiner und es wird daher weniger Nahrung aufgenommen. All dies ermöglicht das Konsumieren von weniger Kalorien, wodurch eine Gewichtsabnahme erfolgt. Besonders effektiv wird dies in Verbindung mit sportlicher Betätigung und einer gesunden Ernährung. Signifikanter Gewichtsverlust führt auch zu Besserungen bei Blutdruckproblemen, Diabetes, Fettleberkrankheit, Sodbrennen und vielen anderen Erkrankungen.

Weniger invasiv als andere bariatrische Eingriffe

Schlauchmagen-Operation ist weniger invasiv als andere bariatrische Operationen (wie Magenbypässe) da sie ohne Schneiden, Trennen oder Veränderungen des Dünndarms auskommt. Dies reduziert das Risiko vieler Operations-Komplikationen. Da der Darmtrakt nicht verändert wird, wird die Aufnahme von Mineralien und Vitaminen nicht beeinträchtigt und es sind im Anschluss keine Nahrungsergänzungsmittel nötig. Dies bedeutet auch, dass Magenschlauch-Operationen keine assoziierten Ernährungsbeschränkungen haben: Der Patient kann all das essen, was er oder sie auch vor der Operation gegessen hat.

Kein Risiko eines Dumping-Syndroms

Nach einer Schlauchmagen-OP bleibt das Ablassventil (der Pylorus) des Magens intakt, was bei einigen anderen bariatrischen Operationen nicht der Fall ist. Es besteht kein Risiko für ein sogenanntes Dumping Syndrom. Bei diesem Syndrom gelangt die Nahrung durch den Darm, ohne von Magensäften vorverdaut werden zu können und erzeugt daher Verdauungsstörungen, Schmerzen, Durchfall und andere Symptome.

Es werden keine Fremdkörper eingeführt

Es werden keine künstlichen Mittel (wie z.B. Magenbänder) in den Körper eingeführt. Es gibt also nichts, was verrutschen, erodieren oder Infektionen verursachen kann.

Mittels einer Laparoskopie kann diese Operation sogar bei extrem fettleibigen Patienten durchgeführt werden. Und schlussendlich kann, falls die Magenschlauch-Operation daran scheitert, die gewünschte Gewichtsreduktion herbeizuführen, eine andere Operation (Magenbypass oder duodenaler Wechsler) durchgeführt werden.

Nachteile von Schlauchmagen-OP

Schlauchmagen-OPs sind irreversibel

Der größte Nachteil dieser Prozedur ist, dass sie irreversibel ist. Ein großer Teil des Magens wird permanent entfernt und es wird ein kleiner Beutel geformt. Er ist anfälliger gegenüber schlecht vorgekautem und schnell verschlungenem Essen. Um Erbrechen und Unbehagen zu vermeiden, müssen einige Patienten lernen, langsamer und bedachter zu essen.

Der Magen kann gedehnt werden

Ein weiteres Problem, das einige Patienten haben, ist, dass sie versuchen so viel wie vorher zu essen, obwohl sie schon satt sind. Da es keinen Mechanismus gibt, den Magen vor Überfüllung zu schützen, wird dieser gedehnt. Aufgrund der konstanten Überfüllung vergrößert er sich und es wird noch mehr Nahrung aufgenommen. Dies erhöht die Kalorienaufnahme und der Patient erlangt verlorenes Gewicht wieder zurück. Diese Operation limitiert auch nicht die Aufnahme von flüssiger Nahrung und Getränken. Unkontrolliertes Trinken von kalorienhaltigen Getränken kann die Gewichtsabnahme des Patienten behindern oder sogar eine Gewichtszunahme verursachen.

Weitere Komplikationen

Wie jeder andere operative Eingriff hat ein Schlauchmagen auch Komplikationsrisiken. Dies beinhaltet, ist aber nicht beschränkt auf, Infektionen, Pneumonie, Thrombose, post-operative Schmerzen, etc. Magenperforationen sind besonders gefährlich, da die Magensäure die umliegenden Organe angreifen und Infektionen begünstigen können. Obwohl das Komplikationsrisiko sehr gering ist, ist es für fettleibigere Patienten höher.

Da ein Magenschlauch eine relativ neue Prozedur ist, hat diese eine nur kurze medizinische Geschichte und es sind noch nicht alle möglichen Langzeit-Auswirkungen bekannt.