Übergewicht und Krebsrisiko

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In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der schwer übergewichtigen Personen gestiegen. Etwa 50% der Männer und 35% der Frauen in Europa gelten als übergewichtig oder fettleibig. Fettleibigkeit ist nicht nur ein Schönheitsproblem. Es ist ein großes Problem für den ganzen Körper und das allgemeine Wohlbefinden. Exzessives Übergewicht begünstigt in hohem Maße die Entwicklung vieler Herzprobleme wie Diabetes Typ 2, koronare Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Bluthochdruck, Schlafapnoe, Osteoarthritis, Gallenblasenkrankheiten, Leberkrankheiten, verschiedene Probleme der Reproduktionsorgane und es ist auch ein Hauptgrund für Krebserkrankungen.

Neueste Studien zeigen an, dass Übergewicht und Fettleibigkeit die Ursachen für 14% aller Krebstode bei Männern und 20% bei Frauen sind.

Pathogenese

Fettleibigkeit ist ein Zustand von erhöhter Körper-Fettmasse, die mit verschiedensten physiologischen und biologischen Veränderungen einhergeht. Mögliche Mechanismen, wie Veränderungen hormoneller Muster, inklusive Sexualhormone, Insulin und Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren und Faktoren wie der Verteilung von Körperfett und Veränderungen der Adipositas in verschiedenen Altersstufen im Zusammenhang mit Faktoren des Lebensstils (sportliche Aktivität, Körpergröße und Ernährung) können Einfluss auf die Bildung von Tumorzellen haben. Beispielsweise beeinflussen Einschränkungen des Fettgewebes, als Konsequenz der Fettleibigkeit, die Krebsbildung, indem die Insulinresistenz und die Bildung von Adipokinen und inflammatorischen Zytokinen verändert wird. Da Fettleibigkeit mit vielen Gesundheitsproblemen einhergeht, können diese auch einen Effekt auf die Karzinogese haben. Beispielsweise kann Hypertonie die Krebsbildung beeinflussen, indem die Apoptose blockiert und verändert wird, was zur Bildung von Tumorzellen führt.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass Patienten mit einem chronischen Insulinüberschuss und Glukoseintoleranz ein mehr als doppelt hohes Risiko an Leber– und Bauchspeichelkrebs haben. Veränderungen in der Physiologie des Fettgewebes durch Fettleibigkeit kann auch zur erhöhten Ausschüttung von Sexualhormonen, wie z.B. Östrogen, führen, deren erhöhtes Auftreten mit einem gesteigerten Risiko von Brust-, endometrialen und anderen Krebsformen in Verbindung gebracht wurde. Fettleibige Menschen leiden auch oft unter leichten chronischen Entzündungen, die mit der Bildung verschiedener Krebsformen im Körper in Verbindung gebracht wurden.

Krebsarten

Bei den oben angegebenen möglichen Gründen wird exzessive Körpermasse mit einer signifikant erhöhten Inzidenz von postmenopausalem Brustkrebs, endometrialem Krebs, Eierstockkrebs, Nierenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Adenokarzinomen des Ösophagus verbunden. Höheres Körpergewicht ist außerdem signifikant verbunden mit einem Risiko von Blutkrebs, wie Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, B-Zellen-Lymphom, Multiplem Myelom und lymphoidem Neoplasma.

Die Studien zeigen, dass Übergewicht das Risiko von Darmkrebsum 15% und Fettleibigkeit das Risiko um 33% erhöht, im Vergleich mit dem Risiko, das jemand mit normalem Körpergewicht trägt. Das Risiko fettleibiger Patienten, Nierenkrebs zu bekommen, erhöht sich um 84%, bei Prostatakrebs um 12% und endometrialem Krebs um 152%.

Zusätzlich zu einem erhöhten Krebsrisiko wird Fettleibigkeit auch mit einem schlechteren Verlauf und erhöhter Sterberate bei Personen mit Darm-, Prostata, Brust- und endometrialem Krebs, unter anderen, verbunden. Aufgrund der extremen Chronizität und Ko-Assoziation mit vielen anderen Umständen, sollten Übergewicht und Fettleibigkeit vorgebeugt werden und Patienten sollten sich um ihr Körpergewicht kümmern.