Magenbypass und Herzinfarktrisiken*

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind, zusammen mit Fettleibigkeit als Hauptrisikofaktor, die häufigste Todes- und Herzinfarktursache. Fettleibigkeit und Übergewichtigkeit sind zu einem globalen und ständig wachsenden Problem geworden. Gewichtsreduzierung ist eine wichtige, allerdings schwierige Aufgabe. Diäten und Bewegung wirken bei manchen Patienten, aber nicht bei anderen. Personen mit schwerwiegender Fettleibigkeit, mit einem Body-Mass-Index über 30, brauchen normalerweise zusätzliche Hilfe, um erfolgreichen Gewichtsverlust zu erlangen.

Der Magenbypass ist die populärste, effektive und langanhaltende Behandlung für krankhafte Fettleibigkeit und andere verwandte Erkrankungen.

Magenbypassverfahren

Weltweit werden jedes Jahr mehr als 340.000 Magenbypassoperationendurchgeführt.  Während der Operation verkleinert der Chirurge den Magen und verbindet ihn mit dem unteren Teil des Darms. Dadurch wird eine kleine Öffnung erstellt, um Nahrung durchzulassen. Der Teil, der für die Grundstufe der Verdauung und Absorbierung verantwortlich ist, wird umgangen, welches zur reduzierten Aufnahme von Nahrung in den Blutkreislauf führt. Nach einer Magenbypassoperation verspühren Patienten frühe Sättigung und essen demzufolge kleinere Mahlzeiten. Als Resultat wird die Bildung von Fettgewebe verringert.

Gesundheitsprobleme durch überschüssiges Gewicht

Allein auf Gewicht basierend haben fettleibige Menschen im Vergleich zu normalgewichtigen Personen ein zwei Mal höheres Sterberisiko und ein doppelt so hohes Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln. Herz-Kreislauf-Risikofaktoren entwickeln sich zudem zunehmend mit der Zunahme von Gewicht. Es ist auch bewiesen, dass Übergewicht oft mit Metabolischem Syndrom, auch bekannt als Insulinresistenzsyndrom, verbunden ist, welches aus einer Konstellation von metabolischen Abnormalitäten, einschließlich Glukoseintoleranz, Hyperinsulinämie, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck, besteht.

Es ist eindeutig, dass hohe Mengen von Cholesterin, Triglyceriden und abnormale Konzentrationen von Lipiden und Lipoproteinen nah mit vorzeitiger und beschläunigter koronarer Arteriosklerose  verbunden sind, welches das Risiko von koronarer Herzkrankheit und Herzinfarkten erhöht und abnormale Konzentrationen treten häufiger unter übergewichtigen Personen auf. Gewichtskontrolle wird als eine der wichtigsten Aufgaben angesehen, um das allgemeine Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in übergewichtigen Patienten zu reduzieren.

Magenbypass reduziert das Risiko für Herzerkrankungen

Die Behandlung von Adipositas sollte auf deren Schwere und Beschwerden vom Patienten basieren. Die Magenbypassoperation ist ein relativ sicheres Verfahren, selbst für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In der Tat zeigen verschiedene Studien, dass ein Magenbypass im ersten Jahr nach der Operation das Herzinfarktrisiko bei Patienten mit Herzerkrankungen erheblich reduziert.  Während der Patient Gewicht verliert, senkt sich gleichzeitig auch der Blutdruck und das Risiko von Herz-Kreislauf-Komplikationen. Gewichtsverlust verbessert zudem  Blutzuckerkonzentrationen im nüchternen Zustand und die Wirkung von Insulin und reduziert Serum-Triglyzeride, Low Density Lipoproteine (LDL) und den Gesamtcholesterinspiegel.

Magenbypass verbessert andere Fettleibigkeit bedingte Erkrankungen

Die Adipositasoperation führt nicht nur zu anhaltendem Gewichtsverlust, sondern verbessert oft auch unterschwellige Bedingungen, einschließlich Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlafapnoe, venöse Stauungen in den unteren Extremitäten, gastroösophageale Refluxkrankheit, Nephropathie, linksventrikuläre Hypertrophie, degenerative Gelenkerkrankung und nichtalkoholische Fettleber bei der Mehrheit von krankhaft fettleibigen Patienten.

Das Gesamtergebnis ist erhöhte Lebensqualität. Durch diese Wirkungen und mögliche andere unabhängige Mechanismen scheint bariatrische Chirurgie kardiovaskulären Morbidität und Mortalität zu verringern.

Mögliche Komplikationen

Die Adipositasoperation ist zweifellos ein schwerwiegender, chirurgischer Eingriff, der bestimmte Risiken einschließt. Postoperative Komplikationen treten in etwa 10% aller Fälle auf. Die häufigsten Komplikationen sind tiefe Venenthrombose, anastomotische Undichtheit, innerliche Leistenbrüche, Magen-Darm-Blutungen und andere. Zudem können Herzprobleme bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten, da das Herz während jeder Operation oder unter Stress Mehrarbeit leisten muss.

Diese Probleme können innerhalb von 2 Tagen nach der Operation erscheinen, deshalb sollten Patienten mit höherem Risiko sorgfältig beobachtet werden. Jedoch brauchen alle postoperative Patienten ständige Beobachtung durch einen Doktor, um auf möglichen Problemen aufzupassen. Allerdings werden postoperative Komplikationen normalerweise von ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen, verursacht durch  krankhafte Fettleibigkeit, überwogen, insbesondere wenn man die modernsten und immer sichereren bariatrischen Operationen in Betracht zieht.